DesignDich
Grentschel, Lyss
Im September 2021 startete die erste neunmonatigen Durchführung von DesignDich mit zwei 9. Real- und Sekundarklassen im Schulhaus Grentschel in Lyss. Der erste Prototyp fand während 3 Lektionen pro Woche statt; 1 WAH-Lektion (Wirtschaft, Arbeit und Haushalt) und 2 BG-Lektionen (Bildnerisches Gestalten). Die Kompetenzen, die DesignDich fördert, werden im Lehrplan 21 in diesen beiden Fächern abgestützt und insbesondere im Bereich der überfachlichen Kompetenzen.
Der zweite Durchgang startete nach den Herbstferien 2022 mit ebenfalls zwei 9. Klassen. Hier dokumentierten wir ihn. Durchgeführt wird dieser Durchgang von den beiden Klassenlehrpersonen. Wir begleiteten sie und konnten dabei die Skalierbarkeit des Projektes prüfen. Denn DesignDich soll von Oberstufen-Lehrpersonen umgesetzt werden können, die mehr Offenheit und Selbstbestimmung der Schüler:innen in den Unterricht einbringen möchten.
Im Schuljahr 2023-2024 wurde DesignDich ein drittes Mal an der Schule Grentschel durchgeführt. Der Ablauf und die Methoden wurde weiter verfeinert und die Dokumentation fand erstmals digital statt. Zusätzlich wurde das von uns entwickelte Coachingtool getestet, welches seither fixer Bestandteil von DesignDich ist.
Hör dir ein Beispiel einer Audioreise an.
Erkenntnisse
Unsere gewonnenen Erkenntnisse aus dem ersten Durchgang setzen wir um. Es wurde beispielsweise nicht von allen Schüler:innen verstanden, worum es im Kern ging. Nämlich; Design Dich und dein Leben so, dass es Bedeutung hat. Den zweiten Durchgang haben wir entsprechend mit einem “Kick-In” Ausflug gestartet. Dabei haben die Schüler:innen den 6-9 monatigen Prozess in einem Tag erlebt, eingebettet in einer Wanderung. Die Fragestellung lautete: Wie können wir unsere innere Kraft zur Lebensgestaltung anzapfen? Nach einer geführten Einleitung nahmen die Schüler:innen telefonisch Kontakt zu Menschen auf, um dieser Frage auf den Grund zu gehen. Auch haben sie Unbekannte auf der Strasse befragt und realisiert, dass sich viele Menschen diese Frage gar nicht erst stellen. Die Schüler:innen haben anschliessend zwei unterschiedliche Lebensentwürfe für sich selbst skizziert - für die nächsten fünf Jahre. Am Feuer haben sie in einer angeleiteten Imaginationsreise diese Zukunftsszenarien ihrem imaginären 50-jährigen Selbst erzählt und von diesem Selbst ein Wort der Ermutigung erhalten. Dieses haben sie auf einem Stück Papier notiert und dem Feuer übergeben, mit dem Wunsch zu dessen Manifestation. Ein weiteres halbes Jahr steht diesem Prozess und dessen Erforschung bevor. Ob einzeln oder in Gruppen gearbeitet wird, steht den Schüler:innen frei. Jeder Mensch befindet sich im Projektprozess woanders. Um als Lehrperson eine individuelle Begleitung der Schüler:innen zu gewährleisten, stellt das Dokumentieren des Lernwegs innerhalb der App eine wichtige Orientierungshilfe dar. Unterstützend soll das haptische Coachingtool wirken, welches den aktuellen Projektstand in seinen Teilelementen in 3D aufzeigt und Grundlage für das Coaching ist – einerseits innerhalb Peergruppen sowie von den Lehrpersonen.